Am Anfang stehen Beziehung und Motivation
Vertrauen ist wichtig, damit Veränderungen möglich werden. Daher steht am Anfang einer Verhaltenstherapie das gegenseitige Kennenlernen im Mittelpunkt. Dazu gehört auch, dass einen gemeinsamen Arbeitsstil zu finden. Der erste Schritt zum Lösen bestehender Probleme ist in der Verhaltenstherapie eine individuelle Erklärung für die Probleme zu erarbeiten. Gemeinsam wird geschaut, wie Probleme entstanden sind und warum sie immer wieder passieren. Dabei wird oft schnell klar, was Kinder, Jugendliche – und auch die Eltern – anders machen können, damit sich etwas verändern kann und Probleme weniger werden. Das macht Mut, den nächsten Schritt zu gehen.
Mit dem Ziel vor Augen
Veränderungen gelingen, wenn sie aus ganz persönlicher Sicht Sinn machen. Daher ist der nächste Schritt der Verhaltenstherapie gemeinsam Ziele zu vereinbaren. Ziele sind Verhaltensänderungen, die Kinder, Jugendliche – und die Eltern in der Therapie erreichen wollen. Was sich so einfach anhört, kann manchmal ganz schön schwer sein. „Nie mehr Quatsch machen“ ist beispielsweise ein Ziel, dass kaum zu erreichen ist. Deshalb hilft die Therapeutin mit ihrem Fachwissen und ihrer Erfahrung, dass aus diesem „Nie mehr Quatsch machen“, etwa ein „Ich sage, was mich stört und was ich ändern möchte.“ wird. Meist hat eine Verhaltenstherapie mehrere Ziele. Dann wird gemeinsam entschieden, in welcher Reihenfolge an den Zielen gearbeitet werden soll.
Ausprobieren, Experimentieren, Üben
In der Verhaltenstherapie gibt es viele verschiedene Methoden für Veränderung. Die Therapeutin bietet die Methoden an, die aus ihrer Erfahrung gut helfen und von denen sie denkt, dass das Kind, der Jugendliche und die Eltern gerne mitmachen. Zu den Methoden gehören beispielsweise Experimente – manchmal auch außerhalb des Therapieraums, Befragungen, Beobachtungsaufgaben und Rollenspiele. Spielen gehört zur Therapie, denn spielend lernen Menschen am meisten. Weil Dialog verändert, reden und diskutieren Kinder, Jugendliche und Therapeutin natürlich auch viel miteinander.
Auch die schönste Therapie hat ein Ende
Der Vorteil der Verhaltenstherapie ist, dass Verbesserungen oft schon nach kurzer Zeit eintreten. In vielen Fällen reichen 10-15 wöchentliche Sitzungen á 50 Minuten aus, um befriedigende Ergebnisse zu erzielen. Manchmal braucht Heilung aber auch Zeit, vor allem wenn schwierige Situationen zu bewältigen sind. Damit Ziele und Fortschritte im Blick bleiben, werden regelmäßig gemeinsam die Fortschritte bewertet. Kinder, Eltern und Therapeutin entscheiden gemeinsam, wann die Therapie enden soll . Zum Ende gehört dann auf jeden Fall ein „Notfallkoffer“. Gemeinsam packen Kind und Therapeutin alle hilfreichen, neu gelernten Dinge, die in neuen Krisensituationen erste Hilfe leisten.