Psychotherapie ist Beziehung
Psychotherapie kümmert sich, wenn das Zusammenspiel von Denken, Fühlen und Handeln nicht klappt. Auch wenn körperliche Erkrankungen eine seelische Ursache haben, hilft Psychotherapie. Dabei arbeitet sie mit speziellen Behandlungsmethoden. Es gehören aber immer auch Zuwendung und hilfreiche Gespräche dazu. Denn: Psychotherapie ist eine spezielle Form menschlicher Beziehung. Die Therapeutin gestaltet die Beziehung bewusst und kontrolliert. Wie das geht, hat die Therapeutin in Studium und Ausbildung gelernt.
Behandlung ohne Medikamente
Eine Psychotherapeutin verschreibt keine Medikamente. Untersuchungen haben gezeigt, dass Psychotherapie auch ohne Medikamente sehr gut wirken kann. Das lässt sich etwa in MRTs zeigen: das Gehirn verändert sich nachweislich durch die Interaktion in der Therapie. Wenn eine psychische Störung jedoch sehr stark ausgeprägt ist oder schon länger besteht, können Medikamente hilfreich sein und die Therapie unterstützen.
Verhaltenstherapie (VT) ist eine Form der Psychotherapie
Jeder denkt bei Psychotherapie zuerst an Sigmund Freud und die Psychoanalyse. Es gibt aber viel verschiedene Formen der Psychotherapie. Sie unterscheiden sich darin, wie sie die Entstehung psychischer Erkrankungen erklären und welche Methoden sie anwenden, um sie zu behandeln. Es gibt nur wenige Therapieformen, die in Studien zeigen konnten, dass sie wirken. Nur wenn eine Therapieform in wissenschaftlichen Studien gezeigt hat, dass sie bei vielen verschiedenen psychischen Krankheiten hilft, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten einer solchen Therapie. In Deutschland sind nur vier Formen der Psychotherapie anerkannt: Neben der tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP), der Psychoanalyse und der Systematischen Therapie, auch die Verhaltenstherapie (VT). Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen nur Behandlungen in einem dieser vier so genannten „Richtlinienverfahren“.
Verhaltenstherapie verändert Handeln und Denken
Verhaltenstherapie (VT) hat sich aus Forschungen zum Lernen entwickelt. Sie geht davon aus, dass Verhalten gelernt und auch wieder verlernt werden kann. Verhalten ist dabei in der VT weit gefasst. Es meint nicht nur das sichtbare Verhalten, sondern auch das Denken, Fühlen und die körperliche Wahrnehmung. VT denkt in Problemen, Zielen und Handlungen. VT ist Hilfe zur Selbsthilfe. Die Therapie hat zwei Ziele: Was die Probleme aufrecht erhält, wird verändert und bestehende Schwierigkeiten werden durch neues Denken und Handeln gelöst. VT bedeutet, in der Zeit zwischen den therapeutischen Sitzungen das eigenen Verhalten im Alltag zu beobachten und neue, veränderte Verhaltensweisen auszuprobieren.